Stillmythen

Leider halten sich in der heutigen Zeit viele Mythen rund ums Thema stillen hartnäckig und sorgen oft für Verunsicherung bei Müttern und werdenden Müttern. Ich veröffentliche an jedem Wochenende sowohl hier, als auch bei Facebook einen neuen Mythos und erkläre euch wieviel Wahrheit dahinter steckt.



Mythos

Wieviel Wahrheit steckt dahinter

"Wenn ein Kind abends häufig und in kurzen Abständen an die Brust möchte, liegt das an einer zu geringen Milchmenge."

Im Normalfall trifft das nicht zu. Der Grund für dieses vermehrte an die Brust wollen, ist das sogenannte Clusterfeeding.
Der Sinn des Clusterfeeding ist der Aufbau der Milchproduktion. Dieses Phänomen tritt vor allem in den ersten Lebenswochen auf. Durch das häufige Anlegen wird die Ausschüttung des für die Milchbildung wichtigsten Hormons Prolaktin angeregt. Da die volle Wirkung des Prolaktins erst ca. 8-16 Stunden später eintritt, wird das Clusterfeeding auch als „bestellen für den nächsten Tag“ bezeichnet.
Typisch für das Clusterfeeding sind vermehrte Stillmahlzeiten in kurzen Abständen, teilweise alle 15 Minuten und das auch über mehrere Stunden. Dieses findet häufig in den späten Nachmittag- und/oder Abendstunden statt.
Es kann mit dem Essen am Buffet verglichen werden, bei dem man sich mehrere kleine Portionen holt, anstatt eine große Mahlzeit.
Durch das häufige Stillen verarbeitet das Kind den oft aufregenden Tag und holt sich seine extra Portion Nähe.

„Viel trinken macht viel Milch!“

Das stimmt nicht. Der Flüssigkeitsbedarf in der Stillzeit ist leicht erhöht. Es ist wichtig, dass stillende Frauen regelmäßig über den Tag verteilt trinken. Getränke sollten zu jeder Zeit zur Verfügung stehen. Als idealer Durstlöscher ist Mineralwasser/ Leitungswasser geeignet. Übermäßig viel trinken, über das eigene Durstgefühl hinaus übt sich negativ auf die Milchbildung aus. Es ist wichtig, dass ihr auf euren Körper vertraut und immer dann etwas trinkt, wenn ihr Durst verspürt.
Die Milchmenge wird durch die Häufigkeit und Dauer der Stillmahlzeit beeinflusst. Außerdem sollte das Kind optimal angelegt sein, damit es die Brust gut erfassen kann und somit die Brust effektiv stimuliert wird.

 
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